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Tuesday, 28. May 2019 12:36 Uhr Alter: 5 yrs
Kategorie: Aktuelle Meldungen ZTI

Klare Mehrheiten fĂŒr eine moderne Berufsbildung...

...und gegen entgrenzte Kommerzialisierung des Zahnarztberufes


Bild: VDZI

BERLIN, 27. Mai 2019. Vom 16. bis 18. Mai fand in Heidelberg der 63. VDZI-Verbandstag statt. Die Delegierten aus den VDZI-Mitgliedsinnungen berieten in der Jahres-Mitgliederversammlung ĂŒber die aktuellen berufspolitischen Entwicklungen. Zentrale Punkte der Beratungen waren die „Zukunft der Berufsausbildung im Zeichen der Digitalisierung“, die neuen Strukturen einer modernen Ausbildungsordnung und die ab 2020 geltende Medizinprodukteverordnung (MDR). Erstmals öffneten sich bei einem Verbandstag die ansonsten eher geschlossenen TĂŒren. Zwei Begleitveranstaltungen als Workshops fĂŒr die Unternehmerfrauen in der Zahntechnik und fĂŒr die Spezialisten/innen kieferorthopĂ€discher Labore fanden großen Anklang und werden weitergefĂŒhrt.

Die fortschreitende Digitalisierung scheint die Wertschöpfungsketten durcheinander zu wirbeln. In der Diskussion ließ die Versammlung keinen Zweifel daran, dass sie konsequent auf die Einhaltung der berufsrechtlichen Grenzen der Berufe drĂ€ngt und dabei die Industrie und den Handel auf ihre wichtigen Funktionen verweisen wird, als Partner das Expertenteam der ZahnĂ€rzte und der Meisterlabore zu stĂ€rken.

Das Berufsbild und die Aus- und Fortbildung des Zahntechnikers stehen hierbei im Fokus. Zusammen mit dem Sozialpartner soll mit einem klaren Votum der Versammlung die Ausbildungsordnung evaluiert und in ihren fachlichen Gewichtungen dem technologischen Strukturwandel und den neuen Anforderungen des Marktes angepasst werden. Dabei ist die Ausbildungsordnung nur ein Baustein. GestĂ€rkt durch die Aussage der Bundesregierung, die berufliche Bildung stĂ€rken zu wollen, prĂ€sentierte der VDZI auf dem Verbandstag sein Positionspapier „ZahntechnikerIn - Ein Beruf der Zukunft in einer Welt des Handwerks 4.0“. Die Delegierten der Mitgliedsinnungen verabschiedeten es einstimmig. Das Papier enthĂ€lt zahlreiche Vorstellungen und Kooperationsangebote an Politik, Berufs- und Meisterschulen und weitere Akteure, mit denen im digitalen Strukturwandel die Duale Ausbildung gestĂ€rkt, die QualitĂ€t der Ausbildung auf allen Ebenen gesichert und damit die AttraktivitĂ€t des zahntechnischen Berufes erhöht werden können. Bereits im September dieses Jahres wird hierzu ein Dentaler Bildungsgipfel in Berlin stattfinden, auf dem der Pakt mit Leben gefĂŒllt werden wird.

Um die zahntechnischen Betriebe und Innungen bei der praxisnahen Umsetzung der Medizinprodukteverordnung zu unterstĂŒtzen, die am 26. Mai 2020 in Kraft tritt, wurde zudem am Verbandstag die Info-BroschĂŒre „Die EuropĂ€ische Medizinprodukteverordnung (MDR) fĂŒr Dentallabore“ prĂ€sentiert und dabei noch auf europĂ€ischer und nationaler Ebene offene Auslegungsfragen diskutiert. Die umfangreiche BroschĂŒre steht allen Innungsbetrieben ab Ende Juni kostenlos zur VerfĂŒgung und enthĂ€lt zahlreiche praktische Umsetzungshilfen fĂŒr das Labor.

Wie ein roter Faden durchzog aber nahezu bei jedem Thema die Entwicklung bei den zahnmedizinischen Versorgungszentren die Tagung. Wie zuletzt beim Parlamentarischen Abend der Gesundheitshandwerke in Berlin, bekrĂ€ftigte VDZI-PrĂ€sident Dominik Kruchen in seiner Rede die Forderung an den Gesetzgeber, die Entgrenzung bei den Eigenlaboren der ZahnĂ€rzte aufzuhalten. Es sei unbestreitbar, dass die Ausbreitung der zahnmedizinischen Versorgungszentren (Z-MVZ) die endgĂŒltige Kommerzialisierung in der Zahnmedizin bedeute. Man sei der festen Überzeugung, dass fĂŒr diese Unternehmensformen die freiberuflichen Grundlagen fĂŒr ein Eigenlabor nicht mehr gegeben sind. Das Betreiben eines eigenen Labors mĂŒsse daher vom Gesetzgeber verboten werden.

Insbesondere, weil die Einhaltung des geltenden Berufsrechts in Z-MVZ wegen mangelnder ZustĂ€ndigkeiten und fehlender KapazitĂ€ten von niemanden geprĂŒft werden kann. Ein Gesetz, das nicht prĂŒfbar sei, sei kein wirksames Gesetz. Es sei ein Potemkinsches Dorf, hinter dem sich das Unrecht ohne Risiko tummeln könne, betonte Kruchen.

VDZI-PrĂ€sident Dominik Kruchen freute sich ĂŒber den bemerkenswert diskussionsfreudigen, konstruktiven und kollegialen Verbandstag, der fĂŒr die ZahntechnikerInnen ein mutiger Aufbruch und politische Selbstvergewisserung zugleich war.


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